Schön, euch hier zu treffen!
Da ich offengestanden nicht wirklich vorhabe, hier groß einen Lebenslauf herunterzuschnurren (wen interessiert das schon?) – vielleicht an dieser Stelle lediglich ein paar kleine Zeilen über mich.
Mein Name ist Sylvia, wohnhaft in Berlin – viele kennen mich als hauptberufliche Cellistin, die meistens irgendwo auf Tour unterwegs ist oder in der Musikwerkstatt unterrichtet ODER (wie zumindest vermehrt in den letzten Jahren, dem Umzug ins schöne Berlin Köpenick geschuldet) mit Hingabe im heimischen Garten werkelt, an Texten schreibt, in Büchern und Pferdezeitschriften schmökert und jede freie Minute mit den Tieren – und eben der Kamera – verbringt. Was als leidenschaftliches Hobby schon vor gefühlt einer Ewigkeit begann, ist nun neben der Musik ein konstantes zweites berufliches Standbein geworden. (Ich bin eben nicht gut in Hobbys, grins).
Unvergessen der Moment, als ich mit meinen Ersparnissen und der ersten größeren Tourneegage im Gepäck im Saturn am Alexanderplatz einrückte und mir meine allererste digitale Spiegelreflex von Canon gönnte. Es war die kleine und bescheidene EOS 1000D mit dem damals handelsüblichem Kitobjektivgedöns – heute wirft man als Fotograf lediglich ein müden Blick darauf, aber für mich war diese Kamera die Erfüllung eines Traumes. Und im Nachhinein betrachtet der Anfang einer ganz wunderbaren Reise. Die Kleine und ich verbrachten unzählige Stunden miteinander, bald schon folgte die erste Festbrennweite, dann diverse größere Bodys, ein spontaner Ausflug in das Olympus Kamera System, diverse PEN und OM-D Kameras kreuzten meinen Weg, obwohl ich bei meinen Studioarbeiten und Shoots das Vollformat nicht mehr missen mag.
Aber wer schon mal bis zur Hüfte im Pazifik gestanden hat, um Fischer im Morgengrauen zu fotografieren, dabei von einer haushohen Welle umgefegt wird, nass bis auf die müden Knochen (Kamera macht einen genau so erledigten Eindruck – ABER: tief durchatmen, Frontlinse per Halstuch sporadisch trockenwischen, Kamera schnurrt zufrieden und geht wieder AN) der versteht meine Begeisterung und grenzenlose Treue zu unverwüstbaren Olympus OM-D EM-1 samt 12-40mm 2.8 PRO vielleicht ein wenig.
(Ach und übrigens, ich werde nicht für diese Werbung bezahlt). Wie auch immer. Ich war extrem geflasht und dankte meiner Vorhersehung oder als was man das bezeichnen mag, dass der große Fotorucksack sicher bei einem Freund verstaut am Strand nebst heissem Kaffee geduldig auf mich wartete. Der Vorfall ist jetzt drei Jahre her und ich denke immer noch gerne daran zurück, denn spätestens ab dem Zeitpunkt war klar, dass ich ohne eine wind & wasserfeste Ausrüstung nicht mehr zurechtkomme. Und auch nicht mehr ohne Fotoreisen, eh klar.
Also wurde es nun die Canon 6D und aktuell (leihweise) die MARK IV samt einigen schicken Objektiven. Dennoch begeistert mich das spiegellose Micro Four Third System nach wie vor und die EM1 ist bei meinen Reportageeinsätzen und Ausflügen immer dabei. Doch dazu vielleicht ein wenig mehr an anderer Stelle.

Immer auf der Suche …
Oft (meiner Meinung nach ein wenig zu oft) werde ich gefragt, was denn nun eigentlich meine fotografischen Schwerpunkte sind. Hm.
Diese Überlegungen und taktischen Positionierungen haben mich schon als Musikerin etwas gestört. Natürlich gibt es Schwerpunkte und persönliche Vorlieben, ganz klar. Aber so, wie ich als Künstlerin möglichst gerne genreunabhängig arbeite, so handhabe ich es eben auch als Fotografin. Ich arbeite sehr gerne mit Menschen zusammen, Portraits sind und bleiben ein fester Bestandteil – und der für mich so unglaublich wichtige Ausgleich und quasi Kontrapunkt zu diesem intensiven Kommunizieren ist und bleibt die Natur. Die Stille und die Weite, das Komponieren von Motiven, das Entdecken und Beobachten, das völlige Für Sich sein, da fühle ich mich als Mensch ganz zu Hause. Und da es von klein auf bei mir nun mal ohne Tiere nicht geht, liegt es nahe, dass sich meine Fotoprioritäten in diesem Sektor mitbewegen und parallel dazu hinentwickelt haben.
Als Katzen, Pferde- & Hundemensch begeistern mich Shoots mit Tieren, die erforderliche Geduld, die Empathie und eben der Austausch und Zusammenarbeit mit Menschen, die ähnlich empfinden, ist für mich unabdingbar damit verbunden.
Ich bin sehr dankbar darüber, dass sich durch meine viele berufliche Reisen in den letzten Jahren immer wieder die Gelegenheit ergeben hat, auf interessante Menschen und beeindruckende Orte zu treffen, sich auszutauschen, sich begeistern und inspirieren zu lassen. Offenheit und Kommunikation ist so wichtig in diesem Beruf.
Aber im Ernst jetzt. Bevor’s ein Roman wird, den eh keiner liest (erwähnte ich schon, dass ich gerne schreibe?) – eine letzte Anmerkung sei mir noch gestattet. Mir wurde mal gesagt, dass ich jemand bin, der Themen und Herausforderungen braucht und daher ständig auf der Suche ist. Kann gut sein. Denn gibt es eine Sache, die mich interessiert, bin ich ein wenig wie meine Hunde. Ich beisse mich hinein und höre so schnell nicht mehr auf … 😉