Gerade zurück von meiner mittäglichen Hunderunde über mir unten an der Spree und im geliebten Wäldchen.
Zwischendurch einen netten Plausch mit einem Radfahrer samt begleitendem Hund gehabt, der entzückt meine friedlich grasenden Mädels mustert (beide brav an ihrer Schleppleine aka zwei aussortierte Pferdelongen
).

Im Gespräch (er und Hund Lotti kommen aus Prenzlauer Berg) streifen wir dann auch das allgegenwärtige Thema Giftköder.
„Im Ernst jetzt? Doch nicht etwa hier, das glaube ich nicht!“ wundert sich der Radfahrer, während seine Lotti begeistert zum Ufer schielt.
„Hm“, murmel ich nur so vor mich hin in dem Versuch, meine Doppellonge neu zu sortieren, denn Kira und Tasha fangen an, sich am Ufer auszutoben und Lotti entschließt sich, mitzumachen.
Natürlich könnte ich jetzt einen Roman zum (Reiz)Thema Hunde/Großstadt schreiben, aber was bringt das.
„Ich verstehe das einfach nicht. Ist doch Platz für alle da. Krank sind die, krank!“
Der Radfahrer und Lotti verabschieden sich und wir wünschen uns alle Gute.
Während meine Mädels und ich friedlich nach Hause traben und ich beim Sortieren der Doppellonge immer routinierter werde, begegnen wir bei uns im Park einer Schar Kindern, die meine Hunde sehnsüchtig anstarren.
„Oh sind die süß! Kann man die streicheln??“ Ein ca. zehnjähriges Mädchen mit großen Kulleraugen nähert sich uns.
„Klar kann man. Wenn die Hunde dich kennengelernt haben, weißt du? Aber wir müssen leider ganz schnell nach Hause…“ so in etwa meine übliche Reaktion.
Aber heute ist mein Fluchtversuch vergebens.
Denn Kira und Tasha sind inzwischen extrem entspannt, was Kinder angeht und die Kleine darf tatsächlich die Mädels streicheln. Wobei die unauffällig gereichten Leckerlis sicher auch eine Rolle spielen.
„Na, dann bis bald mal wieder, ja?“ verabschiede ich mich dann.
„Tschüüüüüs Kira und Tashaaaaa!!! Bald habe ich auch einen Hund!!!!“, das Mädchen strahlt über beide Ohren und winkt. Wir winken zurück.
Ich drücke der Kleinen alle Daumen.
Und ob sie nun tatsächlich bald einen eigenen Hund haben wird, wer weiß.
Aber was ich weiß, ist, dass solche emphatischen Kinder etwas ganz Grundlegendes verstanden haben.
Im Gegensatz zu erwachsenen Hundehassern – ein Begriff, der mir persönlich wahnsinnig schwerfällt. Denn dieser Hass reicht meistens viel tiefer.
Dennoch. Giftköder auslegen in dem vollen Bewusstsein, was man damit bei Tieren und den Besitzern anrichtet, wäre für eine zehnjährige schlicht undenkbar.
Kranke Welt, in der Tat.
Aber die Hoffnung deswegen aufgeben?
Niemals.
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